Der Dodge M37



Einige Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges, als die amerikanische Wirtschaft wieder auflebte, entschloß sich die US-Regierung, ihre überalterte Militärfahrzeug-Flotte zu erneuern. Ganz oben auf der Wunschliste stand der Ersatz der von 1941 bis 1945 gebauten "Tactical Light Trucks" der WC-Serie, die ich bereits auf meiner ersten Seite der Story gezeigt habe. Daraufhin modifizierte Chrysler die 3/4-Tonnen WC-Serie. Daraus entstand zuerst, wie ebenfalls bereits beschrieben, der 1946 vorgestellte zivile WDX-Power Wagon.

Erster Dodge M37 von 1951
(Quelle: Internet)

Die US-Regierung war mit dieser Vorstellung überhaupt nicht einverstanden und war der Auffassung, das es keinen Sinn macht, einen zivilen Truck zu remilitarisieren und wies Chrysler an, einen neuen Truck zu entwickeln. Daraufhin wurde der hier beschriebene M37 entwickelt. Der M37 konnte in vielen Details mit wesentlichen Verbesserungen gegenüber seinem Vorgänger aufwarten. Dazu gehörten die verbesserte Geländegängigkeit, die einfachere Wartung, die für das Militär immer einen hohen Stellenwerte hatte. Auch der Fahrkomfort wurde verbessert, indem man die Fahrzeugabmessungen und das Gewicht verringerte.

Letzter Dodge M37 von 1954
(Quelle: Internet)

Der M37 ging im Januar 1951 in Produktion und es wurden bis August 1954 63191 Stück gefertigt. Zusätzlich wurden in Kanada zwischen Oktober 1951 und Dezember 1955 4524 Fahrzeuge produziert. Dann war erst mal Schluß. Drei Jahre später im Juni 1957 erhielt Chrysler von der US-Regierung einen Folgeauftrag über die Produktion weiterer Fahrzeuge des Typs M37. Das Fahrzeug wurde erneut technisch verbessert und so unter der Bezeichnung M37B1 in den militärischen Dienst gestellt. Die Elektrik erhielt einen überarbeiteten Kabelbaum sowie verbesserte Steckverbindungen.

Mein Dodge M37B1 von 1963
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Die Bremszylinder wurden ebenfalls überarbeitet, die Ölablaßschraube erhielt einen Magneten, sicherlich eine Kleinigkeit aber wirkungsvoll. Am Fahrerhaus-Verdeck hat man den Befestigungsmechanismus geändert. Daran kann man übrigends sofort einen M37B1 von einem M37 unterscheiden. Verschlechtert haben soll sich angeblich die Qualität des Blechs. Man sagt ihm eine größere Rostanfälligkeit nach. Letztendlich wurden vom M37B1 zwischen April 1958 und Juni 1968 insgesamt 47640 Exemplare gefertigt. In Summe kommt man also auf mehr als 115000 Fahrzeuge, wobei Insider davon ausgehen, das die Hälfte der Fahrzeuge noch heute fahrtüchtig sind.

Noch einmal mein Dodge
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Anfang der siebziger Jahre des vergangenen Jahrhunderts begann nun die US-Army, den überschüssigen Fahrzeugbestand an die Städte und Gemeinden zu verkaufen. Dort taten sie ihren Dienst als Rettungs- und Bergungsfahrzeuge. Auch die Land- und Forstwirschaft zeigte Interesse. Später in den Achzigern wurden nochmals M37's sowie M37B1's an die Gemeinden für einen US-Dollar abgegeben. Viele der produzierten Fahrzeuge wurden exportiert. So hatte die Östereichische Armee ebenfalls einige dieser Fahrzeuge in ihrem Bestand. Eines davon befindet sich heute in meinem Besitz.

Mein Dodge im Winter
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Es ist ein M37B1 von 1963, den Ihr auf den Bildern sehen könnt. Das Fahrzeug hat ca. 85 PS bei 3,8 Litern Hubraum. Wer sich mit so einem Fahrzeug anfreunden möchte muß allerdings mit 25 Litern Normalbenzin rechnen. Darunter geht nichts. Andere Angaben sind schlichtweg falsch. Dafür ist das Maß an Fahrspaß besonders im Gelände meiner Meinung nach mit keinem anderen noch so modernen Geländewagen zu erreichen. Mit diesem Fahrzeug stiehlt man jedem Offroader die Show - ehrlich - (dazu später einmal an anderer Stelle mehr).

Mein Kumpel beim Verschränkungstest
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So wie beim Power Wagon WM300 gab es auch beim M37 Cargo Truck (in Kanada M37CDN) einige Varianten, die ich hier kurz vorstellen möchte. Da wäre zunächst das Command Car M42 (In Kanada M42CDN) zu nennen, wie es rechts auf dem Bild zu sehen ist. Zu erkennen ist das Fahrzeug unter anderem an den seitlichen Fenstern im Planenverdeck. Ausgestattet war das Fahrzeug unter anderem mit reichlich Kommunukationstechnik.

Dodge M42 von 1953
(Quelle: Internet)

Auf diesem Bild seht ihr die Ambulance, auch bezeichnet als M43 (in Kanada M43CDN). In der zweiten Produktions-Serie hieß er dann sinngemaeß M43B1. Als weitere 'M37-Varianten' sind zum einen der Maintenance Truck (Wartungs-Truck oder Werkzeugwagen) mit der Bezeichnung M201 und zum anderen der Telephone Maintenance Truck V41 zu nennen. Auf dem M37-Chassis wurden auch Spezialfahrzeuge in kleiner Stückzahl wie z.B der Field Utility Truck XM195 oder das Bergungsfahrzeug XM711 mit Kranaufbau gefertigt (auch Wrecker genannt).

Dodge M43 Ambulance
(Quelle: Internet)

Am Ende meines Ausflugs in die Entwicklungsgeschichte der amerikanischen 3/4-Tonner Military-Trucks angekommen, hoffe ich, dass ich Euch einen kleinen Überblick über die Vielfalt dieser meiner Ansicht nach interessanten Fahrzeuge vermitteln konnte.

Dodge M601 (WM300)
(Quelle: eigene)  großes Bild 

Wer mehr wissen möchte, dem sind folgende drei Bücher zu empfehlen, die alle bei www.amazon.de bestellbar sind:
1. "Dodge Power Wagon Photo History" von Monty Montgomery, im Icnografix-Verlag erschienen, ISBN 1-58388-019-4
2. "Dodge Power Wagons 1940-1980 Photo Archive" von Donn Bunn, ebenfalls im Icnografix-Verlag erschienen, ISBN 1-882256-89-1
3. "Dodge M37 Restoration Guide" von David Ahl, in Krause Publications erschienen, ISBN 0-87349-327-3


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